WAS MAN ÜBER LEDER WISSEN SOLLTE ...
Es lebt, wohnt und ARBEITET sich gut mit Leder. Das erkennen immer mehr Menschen und holen sich lederne Polstermöbel privat und beruflich in ihre vier Wände. Sie wissen warum, denn Leder bietet Behaglichkeit, Eleganz, Schönheit, Natürlichkeit, Wärme und einmaliges Ambiente. Wenn von Echtheit und Ursprünglichkeit die Rede ist, gibt es dafür unverkennbare Merkmale. Leder, das sanfte Produkt einer robusten Natur, zeigt diese Spuren als unverwechselbare Echtheitsmerkmale, unnachahmlich, wertvoll und natürlich schön. Eigenschaften die für sich sprechen, zart, glatt, anschmiegsam, warm, elastisch, schützend, geschmeidig und schön, aber auch zäh und strapazierfähig sowie temperaturausgleichend und atmungsaktiv.
Leder ist ein Naturprodukt und hat einen unnachamlichen lebendigen Charakter. Das ist verständlich, denn alle Erlebnisse im Leben eines Rindes spiegeln sich auf seiner Haut wieder. Leichte Farb- und Strukturabweichungen in den einzelnen Hautpartien sind naturbedingte Lebenszeichnungen und beeinträchtigen Wert und Haltbarkeit des Leder nicht.
LEDERARTEN
Die jeweiligen Lederarten können im Prinzip aus jedem Fell hergestellt werden. Welche Lederart entsteht, hängt hauptsächlich vom vorgegebenen Produktionsprozess ab.
Nubuk hat eine weiche, offene Oberfläche und ist samtartig sowie leicht geschliffen. Es kann unterschiedlich hell und dunkel aussehen wenn z. B. mit der Hand darüber gestrichen wird.
Anilin überzeugt durch seine weiche hautähnliche Oberfläche mit durchsichtiger Schutzschicht und ist dabei angenehm im Griff. Jede Pore ist sichtbar und fühlbar, sehr hochwertiges Leder und vom Aussehen edel und matt, abwaschbar.
Semi-Anilin liegt zwischen Anilin und Nappa, die Vorzüge beider Ledersorten sind vereint.
Nappa wird auch Glattleder genannt. Seine Oberfläche ist zugerichtet, dadurch sind die Poren verschlossen. Oft sind Strukturen durch Prägung nachempfunden. Von Vorteil: besonders abweisend gegen Feuchtigkeit und Verschmutzung.
Velour wird auch als „Wildleder“ bezeichnet. Es wirkt durch seine langfaserige Oberfläche mit weichem Griff.
Volleder ist ungespaltenes dickes Leder mit der Lederschicht Oberleder und der Lederschicht der Fleischseite.
SITAG-LEDER 'SELECT' – EIN AUSSERGEWÖHNLICHES ERLEBNIS.
Bei dem von uns eingesetzten Leder handelst es sich um ein im Fass durchgefärbtes, mit Mineralsalz gegerbtes, weiches, feinnarbiges Nappaleder. In der Oberfläche naturbelassen und zugerichtet. Das Leder wird nach der Fassvorfärbung abschliessend im Druckverfahren dem Endfarbton eingestellt.
LEDERPFLEGE
Die Aufgabe einer sachgemässen Lederpflege ist es, die günstigen Eigenschaften der Leder im Gebrauch möglichst lange zu erhalten.
Reinigung: Trockene Verschmutzungen mit schwacher, handwarmer Neutral-Seifenlösung (1 Teelöffel auf 5 Liter Wasser) - möglichst in destilliertem Wasser (hat weder Chlor noch Kalk) - leicht feucht und grossflächig abwischen. Ein Duchfeuchten des Leders ist zu vermeiden. Mit klarem destillierten Wasser nachwischen und dann mit weichem Tuch trocknen. Flüssigkeiten mit trockenem Tuch oder Löschblatt sofort aufsaugen, ohne zu reiben. Speise- und Fettflecken wie trockene Verschmutzungen behandeln. Restfett zieht mit der Zeit ins Leder ein. Im Anschluss an die Reinigung mit Spezialpflegemittel nachbehandeln. Diese Mittel zuerst an nicht sichtbarer Stelle des Möbelstückes ausprobieren.
Möbel aus Nubukleder ab und zu mit der Polsterbürste des Staubsaugers absaugen. Beanspruchte und speckige Stellen mit weicher Bürste, Schaumstoffschwamm oder Reinigungsgummi auffrischen.
Hier verwendet man keine Fette und Wachse, diese neigen zum Verkleben der Oberfläche. Generell gilt - Niemals Schuhcrème, Terpentin, Fleckenwasser, Benzin, Bohnerwachs oder Lösungsmittel verwenden. Diese Produkte sind für Möbelleder ungeeignet.
Direkte Bestrahlung durch Sonne und starke Lichtquellen ebenso vermeiden wie direkte Heizkörpernähe.
DIE WICHTIGSTEN HIGH-TECH STATIONEN:
Die Lederherstellung ist ein komplexer technologischer Prozess der in unterschiedlichen Schritten durchgeführt wird.
LAGERN UND SORTIEREN
Die frische oder konservierte Rohware wird in gekühlten Räumen gelagert, die Qualität vor der
Einarbeitung kontrolliert und sortiert.
WEICHEN
Durch das Weichen wird die Rohware von Schmutz und Salzen befreit
ENTFLEISCHEN
Bei diesem Arbeitsgang werden Gewebe-, Fleisch- und Fettreste mit scharfen Messerwalzen auf
der Fleischseite entfernt.
ÄSCHERN
Durch Zugabe von Kalk und Schwefelverbindungen lösen sich im Äscher die Haare vom Fell.
BEIZEN, PICKELN, GERBEN
Beim Beizen und Pickeln wird das Fell mit Säure und Salz für die Gerbung aufbereitet. Während des Gerbens nehmen die Hautfasern die Gerbstoffe auf und verbinden sich mit ihnen. Nun ist aus dem Fell Leder geworden.
ABWELKEN
Die nassen Leder werden mit Walzentechnik entwässert.
SPALTEN
Um ein gleichmässig dickes Narbenleder von bestimmter Stärke zu erhalten, wird das Leder gespalten. Die Lederhaut wird waagerecht geteilt durch Führen gegen ein maschinell unlaufendes Messer. Vergleichbar mit dem Prinzip der Bandkreissäge.
OBERLEDER
Die Narbenseite wird durch Bearbeitung auf die erforderliche Stärke gebracht und ist dann für Sattler -, Polster- und Täschnerwaren geeignet. Bei den dickeren Ledern sind noch alle Schichten des Leders vorhanden. Diese Leder wurden auch zu historischen Zeiten eingesetzt, z. B. im Bereich Rüstschutz. Weiterhin finden Oberleder Verwendung für hochwertige Bekleidungs- und Möbelleder.
SPALTLEDER
Die Fleischseite ist von geringerer Reissfestigkeit und wird zu Velour, Wildleder, oder auch zu stark zugerichteten, einfachen Ledern verarbeitet.
FALZEN
Das Narbenleder wird auf eine gleichmässige Stärke gebracht, Unebenheiten auf der Rückseite entfernt. Im Anschluss wird das Leder dann zu einzelnen Färbepartien zusammengestellt.
NEUTRALISATION, FÜLLEN, FÄRBEN UND FETTEN
Die aus der Gerbung stammende Säure wird nun neutralisiert. Es folgen, je nach Ledertyp, eine Füllung und das Färben mit Farbstoffen. Durch Zusatz von Fetten wird die für das Fertigleder geforderte Weichheit erzielt.
TROCKNEN
Zwei Methoden werden zum Trocknen der Leder angewandt: das Vakuumtrocknen, bei dem die Feuchtigkeit abgesaugt wird, und das Hängetrocknen bei dem das Leder durch Trocknungsöfen gefahren wird.
STOLLEN
Um das Leder nach dem Trocknen weich zu machen, wird es maschinell gestollt und in weiteren
Arbeitsgängen für die Zurichtung vorbereitet.
ZURICHTEN
Nach der Gerbung ist das Leder noch nicht gebrauchsfähig. Es muss noch einige Arbeitsgänge durchlaufen, die je nach Art und Verwendungszweck des Leders verschieden sind. Alle Arbeiten, die nach der Gerbung am Leder vorgenommen werden, bezeichnet man als Zurichten. Die Zurichtung erfüllt folgenden Zweck:
A. Schutz der Lederoberfläche gegen chemische und mechanische Einflüsse.
B. Gleichmässige Farbe und Glanz über die ganze Fläche
C. Besondere optische und griffliche Eigenschaften
D. Steigerung des Gebrauchwertes des Leders
Damit erhält das Leder durch die abschliessende Oberflächenbehandlung sein endgültiges Aussehen. Mit Grundieren, Farbauftrag, Appretieren, Pressen und Bügeln wird dem Leder, je nach den modischen Anforderungen, eine glänzende oder matte, ein- oder mehrfarbige, glatte oder genarbte Oberfläche gegeben.
Die Kunst des Zurichten besteht darin, auf das Leder hauchdünne Schichten aufzubringen, ohne dass die Optik und die geschätzten Natureigensschaften, wie Geschmeidigkeit und Atmungsfähigkeit beeinträchtigt werden.